Pflegedokumentationssoftware im Vergleich 2025: Was Pflegeheime für SIS und Spracherkennung brauchen
November 20, 2025
Vergleich von Pflegedokumentationssoftware für Pflegeheime: SIS-Integration und KI-Spracherkennung im Überblick - mit klarer Empfehlung zur Systemwahl.
Die richtige Pflegedokumentationssoftware zu wählen, ist für Pflegeheime eine strategische Entscheidung:
Dokumentationspflichten steigen
Fachkräfte fehlen
MD-/Heimaufsichtsprüfungen werden nicht einfacher
Zwei Themen entscheiden im Alltag, ob Software von den Teams akzeptiert wird oder nicht:
Wie gut unterstützt sie das Strukturmodell (SIS) fachlich?
Wie stark entlastet sie durch Spracherkennung und Automatisierung?
Dieser Artikel gibt:
klare Auswahlkriterien
eine strukturierte Marktübersicht
einen Deep-Dive zu dexter health als KI-Modul
eine Einordnung, welche Kombination für welches Heim sinnvoll ist
Erfassung von Stammdaten und Bewohnerinformationen
Pflegeplanung und Maßnahmenplanung (häufig nach Strukturmodell / SIS)
Verlaufsdokumentation, Vitalwerte, Risikoskalen
je nach System Abrechnung mit Kostenträgern
je nach System Dienstplanung und Organisation
Wichtig: Nicht jede Software ist ein „All-in-One-System“. Viele Primärsysteme decken Verwaltung und Doku ab, während spezialisierte Module bestimmte Bereiche (z. B. Spracherkennung) deutlich besser lösen.
Auswahlkriterien 2025: Woran Sie gute Lösungen erkennen
Bevor Sie Anbieter vergleichen, sollten Sie die Kriterien klar haben.
1. Strukturmodell (SIS) & fachliche Tiefe
Fragen:
Führt die Software durch die 6 Themenfelder der SIS?
Gibt es eine logische Verbindung zu Risikomatrix und Maßnahmenplanung?
Unterstützt die Lösung mit Textbausteinen, Vorlagen oder Assistenten?
Sind die Einträge so aufgebaut, dass sie MD-/Heimaufsichtsprüfungen standhalten?
2. Spracherkennung & Automatisierung
Unterscheidung:
Diktierfunktion
Sprache → Text
Pflegekraft muss Felder selbst wählen, Struktur selbst bauen
KI-Spracherkennung mit Verständnis
Sprache → strukturierte Einträge (z. B. Bericht, Vitalwerte, Trinkprotokoll)
erkennt Pflegefachsprache, Abkürzungen, Akzente
reduziert Klick- und Tipparbeit spürbar
Nur die zweite Kategorie bringt echten Zeitgewinn.
3. Integration & Schnittstellen
Fragen:
Kann das System Daten mit anderen Lösungen austauschen (z. B. über APIs)?
Gibt es dokumentierte Schnittstellen, um Spezialmodule wie KI-Sprachdoku anzubinden?
Wie offen ist der Anbieter – oder ist das System eher eine geschlossene Insel?
4. Betriebsmodell & Datenschutz
Cloud vs. lokale Installation (On-Premise)
Serverstandort (DE/EU)
DSGVO-Konformität, AV-Vertrag, Rechte- und Rollenkonzepte
Backup-, Update- und Ausfallkonzepte
5. Usability & Einführung
Wie kommen Pflegekräfte mit der Oberfläche klar (PC, Tablet, Smartphone)?
Wie viel Schulung ist realistisch im Alltag?
Gibt es mobile Nutzung direkt am Bett / im Bewohnerzimmer?
Wie lange dauert eine typische Einführung bis zum Routinebetrieb?
Marktlogik: Primärsystem vs. Spezialmodul
Moderne IT in Pflegeeinrichtungen ist selten „eine große Software, die alles kann“. Häufig sinnvoll:
Bewährte Standardlösung für Dokumentation, Dienstplan und Abrechnung.
Hinweis: Basis sind öffentliche Herstellerangaben und Brancheninformationen. Details sollten immer im direkten Gespräch mit den Anbietern geklärt werden.
dexter health im Detail: KI-Modul für Sprache und SIS
dexter health ist kein komplettes Heimverwaltungsprogramm, sondern ein spezialisiertes Add-on:
Ziel: Dokumentation schneller, vollständiger und fachlich sauber machen
Ansatz: KI-Spracherkennung + SIS-Assistent als zusätzliche Schicht über Ihrer bestehenden Pflegesoftware
Rolle im Software-Stack
Läuft parallel zu Systemen wie Vivendi, Medifox DAN, Senso, C&S, CareCloud usw.
Pflegekräfte dokumentieren in der dexter-App (z. B. auf dem Smartphone oder Tablet).
Die KI strukturiert Inhalte und übergibt sie an das Primärsystem.
Verwaltung, Abrechnung und Dienstplan bleiben im bestehenden System.
KI-Spracherkennung im Pflegealltag
Unterschied zu einfachem Diktat:
Pflegekraft spricht nach der Versorgung kurz ins Gerät, z. B.:
„Herr Müller hat beim Frühstück 150 ml Tee getrunken, ist unsicher beim Aufstehen, einmal fast gestürzt, Blutdruck 150 zu 95.“
Ziel: innerhalb weniger Wochen spürbarer Effekt bei Dokumentationszeiten, ohne das Primärsystem zu wechseln.
Wirtschaftlichkeit (kurz)
Beispielrechnung:
10 Pflegekräfte
je 15–20 Minuten Doku-Ersparnis pro Schicht
ergibt mehrere Stunden pro Tag, die nicht mehr in der Doku „verschwinden“
Diese Zeit kann:
Pflege entlasten
Überstunden reduzieren
die Atmosphäre im Team verbessern
Wer eine bestehende Pflegesoftware weiter nutzen will, aber Dokumentation modernisieren möchte, landet meist bei einer Kombi: Primärsystem + Spezialmodul wie dexter health.
Die Primärsysteme im Überblick
Die Einordnung ersetzt keine individuelle Produktprüfung, gibt aber Orientierung.
Vivendi (Connext)
Für wen:
mittlere bis große Träger
Einrichtungen mit mehreren Leistungsbereichen (stationär, ambulant, Behindertenhilfe etc.)
Stärken:
breiter Funktionsumfang
strukturierte Pflegeplanung mit detaillierter Abbildung pflegerischer Prozesse
etabliert in komplexen Sozialunternehmen
Zu beachten:
Oberfläche kann für kleinere Häuser komplex wirken
für KI-Spracherkennung bieten sich externe Module wie dexter health an
Medifox DAN
Für wen:
Einrichtungen, die möglichst viel aus einem Software-Ökosystem beziehen wollen